Fr, 14.11.2025 | 20 Uhr | franz.K  |  Tickets

Interdisziplinäres Musiktheater, Audiovisuelle Performance

mit Künstler*innengesprächen

In THE WATS begegnen drei Reisende in der abgelegenen, apokalyptische Wüstenlandschaft Neuseelands einer mysteriösen Frau und ihrem Kind. Die Begegnung entwickelt sich zu einem düsteren Drama über Gewalt, Isolation und Emanzipation.

Schweiger übersetzt die Motive Mansfields – die Rolle der Frau, zwischenmenschliche Beziehungen und das Verhältnis zur Natur – in einen aktuellen gesellschaftlichen Kontext. Das Musiktheater thematisiert hochaktuelle Fragen wie sexualisierte Gewalt, Klimakatastrophe und die Suche nach Selbstbestimmung mit musikalischen Mitteln der Repetition und subtilen catchy Variationen.

Konzept, Komposition, Regie- und Videoinhalte stammen von Stepha Schweiger, unterstützt von Florian Tippe (Sounddesign) und den PFA-STUDIOS (Bühnenhintergrund / Video), sowie Pyrolator (elektronisches Arrangement).

Zur Besetzung gehören Anke Retzlaff (Woman, Sängerin, auch als Avatar), Ziv Frenkel (Kind Else, Tänzer:in, auch als Avatar), Deborah Rawlings (Erzählerin, Performerin, auch als Avatar), Raphael Dwinger (Jo, Bariton) und Adam Goodwin (Hin, Kontrabass). Musikalisch-performativ getragen wird das Stück vom Ensemble LUX:NM mit Silke Lange (Akkordeonistin), Ruth Velten (Saxophonistin), Florian Juncker (Posaunist) und Zoé Cartier (Violoncellistin).

Gefördert wird das Projekt vom Hauptstadtkulturfonds und u. a. unterstützt durch die Neuseeländische Botschaft in Deutschland. Erste Einblicke gab es bereits am 2. Juli 2025 bei einer Präsentation auf der internationalen Konferenz der Katherine Mansfield Society in Birmingham.

Stepha Schweiger, bekannt für ihre kraftvollen Musiktheaterarbeiten und Alben, die Literatur, neue Musik und elektronische Medien miteinander verbinden, entwickelt mit THE WATS konsequent ihre künstlerische Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Themen weiter. Die Inszenierung kombiniert Musik, Schauspiel, Tanz, digitale Medien und Projektionen zu einem immersiven Bühnenerlebnis.

Die Sprache der Aufführungen ist Englisch, angesprochen wird ein internationales Publikum, das offen für neue künstlerische Formate, Genderthemen und aktuelle gesellschaftspolitische Themen ist.

Begleitende Publikumsgespräche vertiefen den Zugang zu Katherine Mansfields Werk und fördern den kulturellen Austausch.

 

Dancing on Oblivion
Poetische Lesung von Jasmin Schädler und Joannie Baumgärtner

Die Künstler*innen Jasmin Schädler und Joannie Baumgärtner beschäftigen sich mit dem Verbleib und der Dauer von unkontrollierten Momenten in einer Gegenwart, die zunehmend von datengetriebenen Entscheidungen bestimmt wird. In einem poetischen Bewusstseinsstrom erforschen sie die zeitliche Dissoziation, der wir sowohl beim Tanzen als auch beim Doomscrolling verfallen. Sie grübeln, singen, erzeugen Sound und swipen, während sie sich von ihren Feeds leiten lassen. Der Content fließt, Augen und Ohren überschneiden sich, verschmelzen und stellen eine lineare Wahrnehmung von Zeit infrage.

Jasmin Schädler (sie/ihr) ist Performance-, Medienkünstlerin und Autorin. Ihr künstlerisches Schaffen bewegt sich meist zwischen Performance und Installation und beschäftigt sich mit der Befragung von Wissenshierarchien. Sie untersucht das Verhältnis von Raum, Wahrnehmung und Identität im Analogen wie im Digitalen und beschäftigt sich mit Datensammlung, Berichterstattung und der Befragung von Konventionen der Wissensproduktion.

Joannie Baumgärtner (they/them) lebt in Berlin als Künstler*in, Autor*in und Kulturarbeiter*in. Joannies Praxis ästhetischer Forschung umfasst Performance, Text, Installation, Sound- und Medienkunst und setzt sich kritisch mit den Zusammenhängen instrumenteller Vernunft, kapitalistischer Ökonomie und autoritärer Moderne auseinander. Joannie’s Arbeit findet sich zwischen Zentrum und Rand, Bühne und Kulisse, Institutionen und Projekträumen, Galerien und Clubs.

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